Der Vorteil von Serientracker-Apps: Nutzer können sich per Push-Benachrichtigung an Episoden erinnern lassen, damit sie nichts verpassen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christin Klose/dpa-tmn)

Das Streamen von Serien gehört längst zum Kanon der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen. Dabei kann man – je nach Lust, Laune und Anbieter – alle Folgen in einem Rutsch durchschauen oder sich jede Woche über eine Fortsetzung freuen. Manchmal gibt es auch drei Episoden zum Start, dann folgt jede Woche eine weitere.

Was aber, wenn die Lieblings-Serie plötzlich zu einem anderen Streamingdienst wechselt? Oder wenn man wissen möchte, was rechts und links des eigenen Tellerrandes noch so an interessanten Formaten existiert? Hier helfen Apps und Internetseiten weiter.

Genutzt werden die Dienste zum einen von denjenigen, die mehrere Abos haben, diverse Serien schauen und nichts verpassen möchten, erklärt Nico Jurran vom «c’t»-Fachmagazin. Und manch einer möchte auch Serien aus den USA oder Großbritannien sehen, die hierzulande (noch) gar nicht erhältlich sind. «Spätestens an dem Punkt wird es unübersichtlich, allein schon wegen der Zeitverschiebung.»

Nicht immer wieder sonntags

Zudem könne man sich auf den für Deutsche typischen wöchentlichen Rhythmus bei ausländischen Serien nicht unbedingt verlassen: In den USA komme es schon einmal vor, dass Staffeln aufgeteilt werden, wegen Feiertagen oder Sportgroßereignissen pausieren oder abhängig vom Erfolg kurzfristig einen neuen Sendeplatz bekommen. Und wer mehrere Serien schaut und öfters pausiert, begrüße es, gleich sehen zu können, an welcher Stelle man ausgestiegen ist.

Über das, was läuft, informieren Dienste – im Netz, aber auch per App. Sie sind eine Art Programmzeitschrift für Serien. Der wohl bekannteste Dienst heiße «Werstreamt.es», sagt Rainer Schuldt von der «Computer Bild». Hier finde sich alles, was aktuell übers Internet gestreamt wird, und zwar nicht nur die Inhalte von Abo-Diensten, sondern auch Einzelabrufe.

Ein weiteres populäres Portal ist «Justwatch.com». Es basiert auf einer riesigen Datenbank, sagt Nico Jurran, und eignet sich perfekt für tiefere Recherchen bei verschiedenen Anbietern. Auch Mediatheken, etwa von ARD, ZDF oder Arte werden abgedeckt. Die App fragt nach der Installation abonnierte Dienste und Vorlieben ab, um Vorschläge zu machen.

Hier kommen die Serien-Tracker

Eine weitere Anlaufstelle für die Serien- und Filmsuche ist laut Rainer Schuldt «Streampicker.de». Was es bei Amazon Prime, Netflix & Co bald Neues gibt, darüber gibt auch das Kino-Portal «Moviepilot.de» Auskunft.

Pionier auf dem Gebiet des Serien-Trackings ist «Trakt.tv», ein Dienst aus den USA. Hier kann man seine Filme im Browser und auch per App verwalten. Mit allen Funktionen kostet der Service allerdings rund 2,50 Euro im Monat.

Der Vorteil von Serientracker-Apps: Nutzer können sich per Push-Benachrichtigung an Episoden erinnern lassen, damit sie nichts verpassen. Mit Blick auf den Geldbeutel lässt sich sogar einstellen, ob etwa nur Empfehlungen angezeigt werden, die bei den eigenen Abos inkludiert sind, oder ob man vielleicht hier und da auch in die Versuchung externer Zukäufe geführt werden möchte.

Wichtig: Die Apps geben nur Informationen. Geschaut wird beim jeweiligen Anbieter. Ansonsten gilt laut Nico Jurran: «Die Apps sind relativ identisch und kostenlos, einzelne Unterschiede liegen in den Funktionen.» «SeriesGui.de» und «Showlyapp.com» etwa laufen nur auf Androiden, «TVTime.com» dagegen gibt es auch für iOS.

Untertitel und Spoiler-Schutz

«SeriesGui.de» bietet zudem Statistiken, Vorschläge, einen Kalender und eine Kommentarfunktion. Bei «Showlyapp.com» stehen die Serien, die man gerade schaut, dank Sortierfunktion immer ganz oben in der Liste. Und «Betaseries.com» bietet auf seiner Webseite Untertitel zum Download an.

Die App von «TVTime.com» umfasst auch Funktionen zum Einladen von Freunden sowie zum Verfassen von Bewertungen. Letzteres ist praktisch, um einen Eindruck zu bekommen, wie gut oder schlecht andere eine Serie fanden, bevor man einsteigt. Und mit Freunden kann man so etwa vergleichen, wer was am häufigsten anschaut.

Und wer gar nicht genug von Serien & Co bekommen kann, taucht ab ins Diskussionsforum. «Im Gegensatz zu Facebook-Foren kann man bei «TVTime.com» nicht gespoilert werden», erklärt Jurran eine Besonderheit. Wer zu viel verrät, und anderen damit die Überraschung nimmt, wird gesperrt. Zudem bekommt man Kommentare anderer erst angezeigt, wenn man bestätigt, die jeweilige Folge schon gesehen zu haben beziehungsweise es ausdrücklich in Kauf nimmt, Handlungsdetails zu erfahren.

Von Bernadette Winter, dpa