Eine Fahne mit dem G7-Logo flattert vor dem Tagungsort der Digitalministerkonferenz in Düsseldorf im Wind. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Oliver Berg/dpa)

Um gegen Cyberangriffe besser gewappnet zu sein, wollen sich die G7-Staaten künftig intensiver untereinander austauschen. Ein zweitägiges Treffen der Digitalminister dieser sieben demokratischen Industriestaaten begann am Dienstag in Düsseldorf.

Im Fokus stand die Verbesserung der sogenannten Cyberresilienz, also der Widerstandsfähigkeit gegen Attacken im Internet. Eine gemeinsame Erklärung hierzu soll am frühen Dienstagabend vorgestellt werden.

Erfahrungsaustausch

Der Gastgeber der Veranstaltung, Bundesdigitalminister Volker Wissing (FDP), wies zum Auftakt der Veranstaltung auf die Folgen des Kriegs in Osteuropa für die Cybersicherheit hin. «Im Zusammenhang mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine hat natürlich auch die Cyberabwehr besondere Bedeutung erlangt», sagte der Liberale. «Die Gefahr von Angriffen ist gestiegen.» Daher sei es wichtig, Erfahrungen international auszutauschen und Systeme zu optimieren.

Bei dem Gipfel gehe es auch um die Unterstützung der Ukraine. «Ich habe den ukrainischen Kollegen gebeten, uns eine neue Liste zu schicken mit den Dingen, die sie konkret brauchen», sagte der FDP-Politiker. «Damit wir gemeinsam dafür sorgen können, dass Hardware vorhanden ist.» Der für Digitales zuständige ukrainische Minister Mykhailo Fedorow wurde bei dem Treffen als Gast online zugeschaltet.

Bei dem G7-Treffen in Düsseldorf ging es um die Frage, wie die sieben Staaten bei der Cybersicherheit und anderen Internetthemen stärker an einem Strang ziehen können. Deutschland hat in diesem Jahr den Vorsitz der G7. In der Gruppe sind außerdem die USA, Kanada, Italien, Frankreich, Großbritannien und Japan. Auch EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager kam nach Düsseldorf.

An einem Strang ziehen

Der Industrieverband BDI hatte zuvor bereits eine engere Zusammenarbeit unter den G7 bei Digitalpolitik und Cybersicherheit gefordert. «Der Krieg in der Ukraine ist der Weckruf für eine stärkere digitale Souveränität der G7», sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm. Für die G7-Staaten sei es jetzt wichtig, die strategische Abhängigkeit von autoritären Staaten massiv zu verringern.

Auch der Digitalverband Bitkom meldete sich abseits des Treffens zu Wort. «Die Cyberangriffe im Vorfeld und Verlauf des Kriegs zeigen die Verwundbarkeit unserer Gesellschaften», sagte Präsident Achim Berg in einer Mitteilung. «Die Attacken, etwa auf kritische Infrastrukturen, können nur schwer den tatsächlichen Tätern zugeordnet und geahndet werden.» Es fehlten gemeinsame Regeln und Normen, um staatliche Handlungen im Cyberraum bewerten zu können.