Kleiner Hering macht große Augen: Er ist der Fisch des Jahres 2021. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christina Waitkus/Thünen-Institut/dpa-tmn)

Schon Anfang Dezember hatte der Deutsche Angelfischerverband in Abstimmung mit dem Bundesamt für Naturschutz und dem Verband Deutscher Sporttaucher gesprochen: Fisch des Jahres 2021 ist der Hering.

Ein interessantes Dossier über den Hering hat deshalb nun das für Fischerei zuständige Bundesforschungsinstitut Thünen auf seinen Seiten veröffentlicht. Dort erfährt man nicht nur, dass der Fisch als Salzhering vor 800 Jahren ein wichtiges Handelsgut war und zum Erstarken der Hanse beigetragen hat, sondern auch, wie vielfältig der Hering als Speisefisch genutzt wird.

20 Jahre Hering sein

Heringe hören gut und laute Geräusche verscheuchen die Fische. Als Bindeglied zwischen verschiedenen Ebenen des Nahrungsnetzes spielen sie eine wichtige Rolle im marinen Ökosystem. Werden sie nicht vorher gefressen, können sie ein Alter von 20 Jahren und mehr erreichen. Der weit verbreitete atlantische Hering wird 30 bis 40 Zentimeter lang und erreicht ein Gewicht zwischen 120 und 200 Gramm.

Allerdings steckt auch der Hering in der Klimafalle: Dass es um den Heringsbestand der westlichen Ostsee so schlecht steht, hat mit der erhöhten Wassertemperatur im Winter zu tun. Ob und was dagegen getan werden kann, erklärt das Dossier ebenfalls.

Bürgermeister als Forscher

In Sachen Forschungsgeschichte lenkt das Thünen-Institut den Blick auf die Polarstamm-Theorie zur Heringswanderung. Sie wurde erstaunlicherweise von einem Hamburger Bürgermeister, Johann Anderson entwickelt, und vor 275 Jahren veröffentlicht.