Samsung profitiert als weltgrößter Speicherchip-Anbieter vom Elektronik-Boom in der Corona-Pandemie. Der operative Gewinn stieg im vergangenen Quartal nach vorläufigen Zahlen um gut 53 Prozent auf 12,5 Billionen Won (9,3 Mrd Euro), wie der südkoreanische Technologie-Riese am Mittwoch mitteilte.
Die Zahlen übertrafen die Markterwartungen. Beim Umsatz rechnet Samsung mit einem Anstieg um 19 Prozent auf 63 Billionen Won (etwa 46,9 Mrd Euro).
Die erhöhte Nachfrage unter anderem nach Notebook-Computern und Servern für Rechenzentren löste in den vergangenen Monaten weltweite Engpässe bei Bauteilen aus, die großen Anbietern wie Samsung Spielraum für Preiserhöhungen geben. Marktforscher gehen davon aus, dass die Gerätehersteller die höheren Komponenten-Preise auch an Verbraucher werden weitergeben müssen.
Analysten gehen davon aus, dass Samsung von den steigenden Chip-Preisen profitiert hat. Der Trend dürfte sich demnach im laufenden dritten Quartal fortsetzen. Samsung selbst hatte einen Gewinnzuwachs «angesichts günstiger Geschäftsbedingungen» für Speicherchips prognostiziert. Samsung Electronics ist führend bei Smartphones, Speicherchips und Fernsehern.
Daneben nahm das Unternehmen auch die Produktion in seiner Chip-Fabrik in Austin im US-Bundesstaat Texas nach wochenlangem Betriebsstopp wieder vollständig auf. Im Februar hatten ungewöhnlich tiefe Temperaturen in Texas für großflächige Stromausfälle gesorgt und die dort angesiedelte Chip-Produktion behindert.
Dagegen wird erwartet, dass Samsung im zweiten Quartal einen geringeren operativen Gewinn in der Smartphone-Sparte verzeichnete. Das Unternehmen hatte bereits damit gerechnet, dass sich der Verkauf seines Spitzenmodells verlangsamen wird. Samsung hatte die Galaxy-S21-Serie im Januar auf den Markt gebracht. Für die nächsten Monate wird unter anderem mit neuen aufklappbaren Smartphones von Samsung gerechnet. Zugleich liefert Samsung aber auch Displays an andere Smartphone-Anbieter.