«Klicken Sie auf alle Felder mit Fahrrädern», fordert die Webseite, während ein Kachelfeld mit Fotos angezeigt wird. Oder man muss Buchstaben vor einem verworrenen Hintergrund erkennen und abtippen.
Mit solchen Captcha-Tests wollen Betreiber von Webseiten Menschen von Maschinen unterscheiden und missbräuchliche, automatisierte Anmeldeversuche, andere Formulareingaben oder Abfragen verhindern.
Kein Zutritt für Bots – und Blinde?
Das ist ein berechtigtes Interesse, um etwa Spam-Angriffe abzuwehren. Und Bot-Software kommt an dieser Stelle oft tatsächlich nicht weiter. Menschen mit Seheinschränkungen allerdings auch nicht. Ohne fremde Hilfe ist für sie bei den auf visueller Wahrnehmung basierenden Captchas Schluss, erklärt der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV).
Wer eine Webseite neu erstellt oder eine bestehende Webseite betreut, tut also gut daran, bei Bedarf neben Bildaufgaben parallel eine auf Hören basierende Alternative einzurichten, um Barrierefreiheit für möglichst viele Menschen zu gewährleisten.
Höraufgabe darf nicht diskriminieren
Die Ergänzung können Audio-Captchas sein, also vorgelesene Höraufgaben, deren Antworten man eintippen muss. Allerdings wird bei solchen Lösungen oft Englisch gesprochen oder es kommen beispielsweise verzerrte Stimmen zum Einsatz.
Das diskriminiere aber wiederum Menschen mit Hörschwierigkeiten oder ohne Fremdsprachenkenntnisse, erklärt der DBSV. Besser geeignet für parallel zu Bildaufgaben eingesetzten Höraufgaben auf Webseiten seien beispielsweise leichte Wissenstests.