Datensorgen: Tiktok richtet mehr Rechenzentren in Europa ein
Tiktok gehört dem aus China stammenden Konzern Bytedance. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sean Kilpatrick/The Canadian Press/AP/dpa)

Der Kurzvideo-Dienst Tiktok wird Daten europäischer Nutzer nach Sicherheitsbedenken hauptsächlich in Europa speichern. Dafür sollen zwei weitere Rechenzentren in der Region eingerichtet werden. Auch werde ein unabhängiger Partner den Datenfluss und den Zugang zu Informationen überwachen, wie Tiktok mitteilte.

Daten europäischer Nutzer lagern aktuell in Singapur und den USA. Die Speicherung in Europa solle in diesem Jahr beginnen und der Umzug 2024 weitergehen. Ein Rechenzentrum in Irland kündigte Tiktok bereits im vergangenen Jahr an, es soll noch bis Ende März in Betrieb gehen. Hinzu kommen eine weitere Anlage in Irland und eine in Norwegen, die im vierten Quartal online gehen soll.

Sorge vor Missbrauch von Daten

Tiktok gehört dem aus China stammenden Konzern Bytedance. Im Westen gibt es die Sorge, dass die App zum Sammeln von Informationen über Nutzer durch chinesische Behörden missbraucht werden könnte. Tiktok weist solche Bedenken stets zurück und betont, man habe nie Datenanfragen von der chinesischen Regierung bekommen und würde diesen auch nicht nachkommen, da es dafür keine rechtliche Grundlage gebe.

In den USA gibt es dennoch Bestrebungen, per Gesetz die Basis für ein härteres Vorgehen gegen als riskant eingestufte Apps bis hin zu einem Verbot zu schaffen. In Europa wies die EU-Kommission ihre Beschäftigten an, die App wegen Bedenken mit Blick auf die Cybersicherheit bis Mitte März zu löschen.

Daten europäischer Nutzer werden nicht ausschließlich in Europa bleiben, da dies bei einem global agierenden Dienst nicht möglich wäre. Hier komme aber der unabhängige Partner ins Spiel, der über die Datenströme wachen solle. Mit einem Kandidaten für die Rolle sei man seit sechs Monaten im Gespräch, den Namen nennt Tiktok allerdings nicht. In den USA lässt Tiktok den Softwarecode seiner App in einer ähnlichen Struktur von dem Software-Konzern Oracle prüfen.