Wegen Störungen im Mobilfunknetz haben die Behörden in vielen Teilen Deutschlands am Donnerstagnachmittag verstärkt Hinweise bekommen, dass der Notruf nicht zu erreichen sei.
In Bremen und Hamburg gaben die Lagezentren amtliche Gefahrenmitteilungen heraus, dass es bei den Notrufnummern 110 und 112 zu Beeinträchtigungen gekommen sei. Auch in Berlin, Niedersachsen und Baden-Württemberg meldeten die Behörden Probleme im Mobilfunknetz von O2 – und somit für manche Bürgerinnen und Bürger auch beim Erreichen der Notrufnummern.
«Derzeit scheint es im gesamten Hamburger Telefonnetz zu Störungen zu kommen. Teilweise sind sowohl einige unserer Dienststellen als auch der Notruf 110 davon betroffen», hieß es in einem Tweet der Hamburger Polizei. Die Präsenz der Beamten auf der Straße werde massiv erhöht.
In Berlin funktioniere der Notruf seitens der Feuerwehr, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Wenn man nicht durchkomme, liege das am eigenen Telefonnetz. Ein Polizeisprecher sagte in der Hauptstadt, Störungen beim Notruf 110 seien nicht bekannt. In anderen Bundesländern waren Störungen zunächst nicht bekannt geworden. Die Deutsche Telekom stellte klar, dass ihr Netz störungsfrei funktioniere.
Störung an einem Sprachübertragungsserver
Im O2-Netz waren Handy-Anrufe am Nachmittag für einen Teil der Nutzer zeitweilig nicht möglich gewesen. Grund für die Einschränkungen bei der mobilen Telefonie sei eine Störung an einem Sprachübertragungsserver gewesen, teilte das Unternehmen mit. Ein Großteil der Telefonate könne aber über andere Server übermittelt werden. «Wir bedauern die Unannehmlichkeiten und bitten um etwas Geduld.» Am frühen Abend sagte ein Firmensprecher, die Störung sei teilweise wieder behoben. «Erste Maßnahmen unserer Techniker haben die Netze stabilisiert.» Anrufe mit Apps wie Whatsapp waren über Datenübertragungsserver möglich.
Warum es in Hamburg und Bremen zu so starken Einschränkungen bei der Erreichbarkeit der Notrufnummern kam, war zunächst nicht ganz klar. Ein O2-Sprecher teilte der dpa mit, dass Kundinnen und Kunden wegen der Einschränkungen der Telefonie teilweise den Notruf nicht anwählen konnten. «Andere Zusammenhänge im Hinblick auf die Erreichbarkeit von Notrufen können wir aktuell nicht bestätigen.»
In Hamburg sollten sich Bürger bei Bedarf an einen Streifenwagen oder eine Wache wenden. Im absoluten Notfall sei die DRK-Notrufnummer 19222 durch die Polizei besetzt, hieß es.