Immer mehr Menschen in Deutschland haben Zugang zu digitalem Radioempfang. Die Mehrheit setzt aber noch immer auf das klassische UKW.
«Nach wie vor gibt etwas mehr als die Hälfte der Personen ab 14 Jahren das analoge UKW-Radio als meistgenutzte Empfangsart an, der Trend ist aber mit minus 13 Prozentpunkten in fünf Jahren deutlich rückläufig», heißt es in der veröffentlichten Studie «Audio Trends 2022 – Digitalisierungsbericht der Medienanstalten». Bei den 14- bis 19-Jährigen sowie bei den 30- bis 39-Jährigen dominiere bereits jetzt knapp die Radionutzung in digitaler Qualität.
Jeder dritte Bewohner der Bundesrepublik (33,5 Prozent) lebt in einem Haushalt, in dem mindestens ein Digitalradio vorhanden ist. Die Zahl der DAB+-Radios legte im vergangenen Jahr um zehn Prozent von 21,7 Millionen auf 23,9 Millionen Geräte zu. Dieser Wert liegt zwar noch weit hinter den UKW-Radios (120,7 Millionen), allerdings schrumpft die Zahl der UKW-Empfänger leicht um ein Prozent.
Empfänger für Web-Radio und Digitalradiopflicht im Auto
Stark im Aufwind sind auch Empfänger, die für Web-Radio genutzt werden. Sie legen um 23 Prozent auf 13,7 Millionen Geräte zu.
Der Anstieg der Empfänger mit DAB+ oder Internet-Radio wird unter anderem durch die Digitalradiopflicht im Auto begünstigt. Der Studie zufolge verfügt inzwischen jedes vierte Autoradio mit digitalem Empfang über DAB+ und/oder Internet.
Bei der Versorgung mit DAB+-Radios hat in den Bundesländern nun Nordrhein-Westfalen den langjährigen Spitzenreiter Bayern von Platz 1 verdrängt. Im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW sind inzwischen 2,8 Millionen Haushalte mit DAB+ versorgt, in Bayern sind es knapp 2,3 Millionen.
Schaut man allerdings auf den prozentualen Anteil der Bevölkerung, haben die Bayern weiterhin die Nase vorn: Dort beträgt der Anteil der Haushalte mit DAB+ 36 Prozent, gefolgt von Sachsen-Anhalt mit 35,2 Prozent und Baden-Württemberg mit 33,7 Prozent. NRW kommt hier auf 33 Prozent.