Die Corona-Krise befeuert das Wachstum der Halbleiterhersteller. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa)

Die große Nachfrage nach Elektronik-Chips und weiteren wichtigen Halbleiter-Produkten befeuert die Ausbaupläne von Chipherstellern in Dresden. So will etwa der US-Chipfertiger Globalfoundries rund 400 Millionen Euro in den Ausbau seiner Reinräume investieren.

Derzeit produziert das Unternehmen rund 400.000 Wafer pro Jahr, künftig sollen es doppelt so viele sein, sagte Geschäftsführer Manfred Horstmann. Einen Zeitrahmen nannte er dafür nicht. «Die Knappheit an Mikrochips, das spielt uns in die Hände.» Grund dafür sieht Horstmann neben der E-Mobilität vor allem in der Corona-Krise. Diese habe den Bedarf und zugleich die Schwächen der Digitalisierung aufgezeigt und technologische Neuerungen vorangetrieben. «Was normalerweise zehn Jahre dauert, hat nun alles innerhalb eines Jahres stattgefunden.»

Ohne Halbleiter geht in der vernetzten Welt nichts. Sie sind ein Grundmaterial für Mikrochips, die in sämtlicher Elektronik stecken. Auch Infineon in Dresden will wachsen: Die bestehenden Produktionskapazitäten sollen in den nächsten fünf Jahren für und 1,1 Milliarden Euro ausgebaut werden. Nur wenige Kilometer entfernt – ebenfalls im Dresdner Norden soll im Juni die neue Bosch-Halbleiterfabrik offiziell eröffnet werden. Rund eine Milliarde Euro hat Bosch in den Dresdner Standort investiert – die größte Einzelinvestition in der 130-jährigen Firmengeschichte

Nach Einschätzung des Hightech-Branchenverbandes «Silicon Saxony» hat sich Sachsen zu einem der bedeutendsten Standorte für Mikroelektronik in Europa entwickelt. «Seit 2009 gibt es ein kontinuierliches Wachstum», so Geschäftsführer Frank Bösenberg. Laut Verband sind in Sachsen derzeit rund 2300 Unternehmen mit mehr als 65 000 Beschäftigten in der Branche tätig. Tendenz steigend.