Wer bei seinem Ebay-Kleinanzeigen-Konto entdeckt, dass dort plötzlich Produkte angeboten werden, die er oder sie weder kennt noch selbst eingestellt hat, ist womöglich Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden. Auch unbekannte Chatverläufe oder ein gesperrtes Nutzerkonto können ein Indiz dafür sein.
Ebay Kleinanzeigen räumt ein, die Zahl der Anfragen, in denen sich Nutzer über Konten-Übernahmen beklagen, sei binnen eines Jahres um 250 Prozent gestiegen. In den vergangenen Monaten habe sich fast die Hälfte der Anfragen an den Kundenservice um dieses Thema gedreht.
Betrüger brauchen für den Missbrauch eines fremden Online-Kontos häufig lediglich die E-Mail-Adresse der Nutzer. Kennen sie diese, müssen sie nur noch das zugehörige Passwort knacken – so auch bei Ebay Kleinanzeigen. Über die fremden Accounts bieten Betrüger dann Waren an, die sie nicht besitzen oder einfach nicht verschicken. So werden Dritte geschädigt, die für die Produkte per Vorkasse bezahlen.
Sichere Passwörter bieten besseren Schutz
Es gibt aber Wege, seine Konten vor solchen Übernahmen zu schützen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) rät zu starken Passwörtern mit mindestens acht Zeichen. Dabei gilt: Alle Zeichenklassen verwenden, also Groß- wie Kleinbuchstaben ebenso wie Zahlen und Sonderzeichen.
Beim Erstellen und Merken von schwer knackbarem Kauderwelschs helfen Merksätze, bei denen sich aus den Anfangsbuchstaben der Wörter sowie aus den enthaltenen Zahlen und Zeichen das Passwort bildet. Ein Beispiel: Der Satz «Ich habe eine Wohnung mit drei Zimmern und einem Balkon» ergibt als Passwort die Zeichenfolge «IheWm3Z&eB.»
Wer sich nicht ständig sichere Passwörter ausdenken möchte oder sie nicht alle behalten kann oder will, greift zu einem Passwortmanager. Die Programme und Apps erstellen automatisch starke Passwörter für beliebig viele Konten und speichern sie. Hier muss man sich dann nur ein Masterpasswort für den Zugang merken.