Der in die Jahre gekommene Foto- und Videodienst «Multimedia Messaging Service» (MMS) ist beim Mobilfunkanbieter Vodafone abgestellt. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Boris Roessler/dpa)

Als erster deutscher Mobilfunk-Netzbetreiber hat sich Vodafone von der MMS verabschiedet. Der Foto- und Videodienst «Multimedia Messaging Service» sei am Dienstag nach 21 Jahren wegen geringer Nutzung abgestellt worden, teilte die Firma in Düsseldorf mit.

Seit dem maximalen Aufkommen im Dezember 2012 – damals übermittelte Vodafone 13 Millionen MMS – brach die Nutzungszahl den Angaben zufolge um 96 Prozent ein.

Eine MMS kostete zuletzt noch 39 Cent, sofern sie nicht im Rahmen eines monatlichen Freikontingents enthalten war. Messenger-Diensten wie WhatsApp, Threema oder Signal liefen der MMS den Rang ab – bei ihnen ist der Versand von Fotos oder Videos kostenlos. Bei den anderen beiden deutschen Handynetz-Betreibern ist das Verschicken von MMS noch möglich. Allerdings könnte es sein, dass diese beiden Firmen am Ende des Jahres den Stecker ziehen.

Im Gegensatz zur SMS war die MMS kein echtes Massenphänomen. Wehmut kam unter Vodafone-Kunden offenbar nicht auf – in den letzten Tagen vor der schon vor einiger Zeit angekündigten Abschaltung seien die Nutzungszahlen nicht in die Höhe gegangen, sagte eine Firmensprecherin. «Eine nostalgische letzte MMS wollten wohl nur wenige Menschen verschicken – wenn überhaupt.»